Wir lernen mit Plan - Schuljahr 23/24
Wer erfolgreich unterrichten will, braucht einen Plan, in den alle Lernziele eines Schuljahres eingefügt werden. Klickt auf den Kalender links, um ihn zu vergrößern und auch abspeichern und ausdrucken zu können.
Ich habe mir meine Unterrichtsjahre immer in 'Trimester' eingeteilt. Bis Weihnachten, bis Ostern, bis zu den Sommerferien. Der kalender ist noch in Arbeit, aber schon gut genug, um ihn hier vorab schon mal einzustellen.
So nutzen wir den Jahresplan:
Unabhängig von der Ferienordnung stehen uns im ersten Trimester +/- 15 Schulwochen zur Verfügung, im 2. Trimester +/- 10 Schulwochen und im 3. Trimester noch einmal +/- 15 Schulwochen. Summa etwa 40
Schulwochen mit summa 200 Schultagen. Auf diese 40 Schulwochen verteilen wir unsere Lernziele. Druckt euch den Jahresplan so oft wie nötig aus, legt auf einem 2. Blatt die wichtigen Lernziele
eines Schuljahres fest und übertragt die dann in den Jahresplan.
Ganz wichtig: Alle schwergewichtigen Lernziele versuchen wir im 1. Trimester bis Weihnachten zu erreichen, um sie dann im 2. Trimester zu festigen und zu sichern. Ostern sollten alle wichtigen Lernziele erreicht sein. Dann können wir die verbleibenden Wochen für die Verfeinerung, Erweiterung und Differenzierung nutzen. Wenn wir so verfahren, kommen wir niemals in Zeitnot, müssen niemals wichtige Lernziele noch auf den letzten Drücker abwickeln, schleppen niemals Bücher eines Schuljahres in die nächste Stufe mit. So unterrichtet, können wir froh und entspannt in die Sommerferien gehen und haben die Basics für's kommende Schuljahr bereit.
'Meine Schulen' - hier habe ich gelernt, erfolgreich zu unterrichten
Im rechten Gebäude der alten Schule wurde ich 1951 selbst eingeschult. Damals standen an den Eingängen noch dicke steinerne Säulen und über dem Eingang war in Stein gemeißelt: Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir. Zwei Jahre später zogen die Grundschule dann in das linke Gebäude ein. Später wurde unsere Grundschule noch mit einer Dependance in Laubuseschbach erweitert. Weitere 10 Jahre nach meiner pensionierung konnte ich den Aufbau der privaten Grundschule Erasmus-Offenbach begleiten. Bild unten rechts.
grundschule.com = Kurs für Kurs
erfolgreich durch die Grundschule
Kurs für Kurs stelle ich die Grundschul-Basics zuammen:
Heute habe ich neue Übungsseiten eingestellt, mit denen wir die 'Uhr lernen' können. Klickt auf den Menuepunkt 'Wir lernen Uhr und Zeit' und beginnt mit dem Lernen. WH, 22.11.22 . Tolles Datum !
Das Projekt HessenGuide bzw. 'Hessen-Safari' hat mir auf der Seele gelegen. Eines meiner Fächer für das Lehramt war Geografie. Es war ein großartiges Fach. Unsere Professoren und wissenschaftlichen Mitarbeiter haben nicht nur Vorlesungen und Seminare gehalten, sie haben uns auch mit Exkursionen in alle Ecken Hessens geführt. Hessen ist ein Land mit einer großartigen Geografie. Damit Kinder, auch wenn sie nicht alle Winkel Hessens besuchen können, zumindest eine Vorstellung von unserem Land bekommen, habe ich die Hessensafari zusammengestellt. Vom Text, über Fotos, Grafiken, Layout bis hin zu den Druckdaten habe ich alles selbst gemacht. Eine kleine Vorserie ließ ich schon drucken. Inzwischen habe ich die Exemplare der Vorserie aus der Druckerei bekommen. Schon ziemlich gut geworden. Ganz unbescheiden darf ich sagen: Damit habe ich meinen Meister gemacht. Das war auch handwerkliches Lernen für alle die Lernhefte, die mir noch so im Kopf herumschwirren. WH. 19.10.22
Meine Tochter hat mir ein Bild geschickt, das meine Enkelin beim Schreibenlernen zeigt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich über dieses Bild gefreut habe. Zwei Dinge sind dabei ganz wichtig. Sie lernt die leicht zu erlernende, gut zu lesende, der Druckschrift sehr nahe Lateinische Schrift die ein gutes Schriftbild ermöglicht. Zweitens lernt sie die Schreibschrift schon im 1. Schuljahr. Jetzt hat sie 3 Jahre Zeit, viel zu schreiben und ihre eigene Schrift zu entwickeln. Wie gut und wichtig das ist, muss ich euch gar nicht erklären. Das sieht man, wenn man sich die Schrift ansieht. So erzieht man gute Schreiber/innen! Wünschen wir uns, dass möglichst viele Lehrer/innen in dieser Weise und Konsequenz Kinder im Schreiben unterrichten !
"Sommer-Grundschule" ist gerade so ein Wort der Stunde. Ich habe da mal in meinem Archiv geblättert. Vor inzwischen 18 Jahren, exakt im Jahr 2004, hatte ich für die sechs 6 Parallelklassen der 4. Jahrgangsstufe unserer Grundschule in Weilmünster schon mal eine Sommergrundschule eingerichtet. Die Resonanz war spärlich. Es interessierten sich ein paar Aufgeklärte und ein paar Wohlgesonnene. Ansonsten breites Nichtverständnis. Es scheint, Deutschland braucht eine Krise zum Aufwachen.
Für den Erfolg ist nicht nur das Lernen wichtig. Es gibt eine Reihe weiterer Faktoren die sich nicht unerheblich auf den Lernerfolg auswirken.
Ein paar Basics ….
Es geht in der Schule nicht allein um Themen und Kompetenzen. Wer erfolgreich lernen will, wer in der Schule erfolgreich mitarbeiten will, muss auch auf diese oft unbeachteten, scheinbaren Nebensächlichkeiten achten. Sie machen ganz schnell mal ein Drittel und mehr des Lernerfolgs bzw. einer Note aus.
Komplettes Arbeitszeug
Es sollte eigentlich selbstverstämndlich sein, dass Kinder mir komplettem und perfektem Arbeitszeug in die Schule kommen. Das ist Voraussetzung, um in jeder Situation erfolgreich mitarbeiten zu können. Man sollte meinen, das sei selbstverständlich. Ist es aber leider nicht. Rund 30 % der Kinder einer Klasse leiden unter dem Handicap und den Folgen unvollständiger und nicht gebrauchstüchtiger Materialien. Das Problem wäre/ist mit ein wenig gutem Willen und einer minimalen Konsequenz ganz einfach abzustellen.
Schreiben können ….
Schreiben können war zu meiner Zeit als Schüler und zu meiner Zeit als Lehrer selbstverständlich. Schreiben können heißt, Texte in Schreibschrift bei ordentlicher Heftführung – wir fangen oben links an und beenden eine Seite unten rechts – sowohl abschreiben wie auch nach Diktat niderschreiben zu können. Was habe ich da schon gesehen ....
Schreibenkönnen heißt aber auch, ...
...Ziffern und Zahlen in die dafür bestimmten Kästchen schreiben zu können und auch hier links oben anzufangen, angemessene Abstände einzuhalten und die Seite bis rechts unten auszunutzen. ‚Fridays for future lässt grüßen.‘ Mit ökomomischer Heftführung leisten wir einen wichtigen ökologischen Beitrag !!!!
Ein Erlebnis , das mich schockiert hat :
Anlässlich eines Treffens der 4.Klass-Lehrer mit den Lehrern eines aufnehmenden Gymnasiums fragte eine Lehrerin im Forum: Müssen die Kinder des 4. Schuljahres schon Handschrift schreiben können, wenn sie ins Gymnasium wechseln ?
Mein Standpunkt dazu:
Kinder lernen in der ersten Hälfte des 1. Schuljahres Wörter, Sätze und kleine Texte in Druckschrift schreiben. Lehrer sind gut beraten und Kinder gut unterrichtet, wenn Kinder schon zur Mitte des 1. Schuljahres die Schreibschrift konsequent lernen und anwenden. Kinder, die im 4. Schuljahr noch drucken, sind hochgradig benachteiligt.
Die Heftführung
Was auf den ersten Blick banal wirkt, kann sich zum gewichtigen Handicap auswachsen. Kinder müssen die Namen der Hefte kennen. Ein Matheheft ist kein Herzchenheft, sondern ein Rechen- oder Matheheft.
Kinder müssen lernen, Hefte von oben links nach unten rechts und von vorne nach hinten zu führen. Kinder müssen lernen, Abschnitte durch freie Reihen zu trennen. Datumsangaben gehören an den Rand. Ebenso Anmerkungen.
Wir schreiben im 1. Jahr mit leicht korrigierbarem Bleistift, ab Mitte des 2. Jahres auch mit Füller oder korrigierbaren Tintenrollern. Kluge Lehrer schätzen Tintenkiller. Füllerführerscheine sind pädagogischer Kikifax. Kinder lernen auch ohne Führerschein mit Füller schreiben.
Mäppchen
Ein Mäppchen mit 2 Bleistiften, 1. Radiergummi, 1 Spitzer und 5 Buntstiften in den Farben rot, gelb, grün, blau und braun sind perfekt für den Start in die Schule. Mit Mäppchen meine ich übersichtliche Reißverschluss-Mäppchen. Schlampermäppchen sind überflüssige, ablenkende, störende Zeiträuber.
Ein kleines Geodreieck für Striche und erste Messungen sollte in keinem Mäppchen fehlen. Im 4. Schuljahr sollten noch Zirkel, größeres Geodreieck und ein 30-cm-Lineal dazukommen.
Sammelmappen
Sammelmappen haben sich zu einer rechten Manie in der Schule entwickelt. Es ist nicht selten, dass Eltern zum Schulanfang 6, 7 oder gar 8 Schnelhefter in definierten Farben anschaffen müssen, damit all die Arbeitsblätter, die in der Schule ausgefüllt werden den für sie richtigen Platz finden.
Könnt ihr euch die Gesichter der Eltern in der Elternversammlung vorstellen, als ich in meiner Erasmus-Klasse keine Schnellhefter haben wollte und statt dessen empfahl, die ausgefüllten Arbeitsblätter gleich in die Papiertonne zu werfen?
Der richtige Platz für das, was wir lernen, ist nicht die Sammelmappe oder der Sammelordner, sondern der richtige Platz für Gelerntes ist unser Kopf. Der hat Platz für alles, was wir lernen !!!
Gelerntes gehört in den Kopf, Arbeitsblätter in die Recycling-Tonne
Lerninhalte gehören als Gelerntes und Kompetenzen in den Kopf, Arbeitsblätter in die blaue Tonne, wenn sie nach ein paar Tagen ihren Zweck erfüllt haben. So lernen wir erfolgreicher und schonen nicht nur unsere Nerven, sondern auch Umwelt und Resourcen.
WH, 9.1.22
Vor einiger Zeit habe ich in den Nachrichten eine kurze Notiz von einer amerikanischen Studie über Zeichnen und Lernerfolg gehört. Ich habe schon versucht, die Nachricht online zu finden. Es ist mir aber noch nicht gelungen.
Die Studie bescheinigt, dass Kinder, die zu Gelerntem eine Zeichnung anfertigen, besser und nachhaltiger lernen. Wir wissen das schon aus Erfahrung und anderen Quellen. Es ist aber gut zu wissen, dass auch die Wissenschaft das bestätigt.
Ich denke noch daran, wie wir als junge Lehrer von den Alten ermuntert wurden, möglichst viel zu zeichnen. Ich war nie ein sonderlich guter Schüler in Kunst. Doch für einfache naive Tafelzeichnungen hat es gereicht. Über die Jahre habe ich dann gelernt, vor allem im Sachunterricht alle Themen mit Zeichnungen und Skizzen zu visualisieren. Die Kinder haben die Tafelbilder gerne in ihre Hefte übertragen und ganz nebenbei den Sachverhalt verinnerlicht. Im Grunde ist so eine Zeichnung eine MindMap, an Hand derer ich Sachzusammenhänge leichter verstehen, erklären und nachvollziehen kann. KInder lernen hier nach und nach, Vorgänge anschaulich und einprägsam zu skizzieren.
Übrigens: Zeichnungen und Skizzen zum Unterricht sind nichts anderes als MIND-MAPS im Berufsleben ! Also nutzt eure Stifte !